Konzerte

Legge d’Amor

Nach den Cantiones Sacrae von Heinrich Schütz im letzten Jahr steht im Frühjahr 2023 mit Luca Marenzios Madrigalen durch und durch weltliche Musik auf dem Programm. Obwohl heute Monteverdi und Gesualdo dem breiten Publikum eher bekannt sind, steht der etwas ältere Marenzio (1553/54–1599) den beiden in nichts nach. Bereits zu seinen Lebzeiten galt er als «Italiens süssester Schwan», seine Reputation reichte weit nach Europa, John Dowland reiste nach Italien, um von Marenzio zu lernen (traf ihn aber nicht).

Legge d’Amor heisst das Programm und wir singen eine Auswahl von Madrigalen, die das Gesetz der Liebe ausleuchten: Glück, Verliebtheit, Schmerz, Verzweiflung. Die Mehrheit der aufgeführten Stücke stammt aus dem ersten Madrigalbuch für 4 Stimmen, es sind aber auch 5-stimmige Madrigale aus dem 1., 4. und 9. Madrigalbuch dabei. Viele Madrigalisten bedienten sich der Pastoral- und Liebeslyrik berühmter italienischer Dichter, doch kaum einer mit so untrüglichem literarischen Gespür wie Marenzio. Seine Madrigale entfalten ein Stimmungsbild, das den ganzen lyrischen Text erfasst: Wie ein Maler zeichnet er die Szenen, übersetzt er die Verse der auserlesenen Texte von Petrarca, Sannazaro, Guarini oder Tasso in farbigen Klang. Für seine kraftvolle Bildsprache nutzt er Merkmale des späten Madrigalstils wie Chromatik, Dissonanzen und Wechsel zwischen polyphonen und homophonen Passagen.

Ort Datum Zeit  
Kartäuserkirche, Basel Sam 17.06.2023 19:30
Franziskanerkirche, Solothurn Son 18.06.2023 17:00